6 hilfreiche Eigenschaften, die UX Designer haben sollten

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6 hilfreiche Eigenschaften, die UX Designer haben sollten

Wir haben uns die Frage gestellt, welche hilfreichen Eigenschaften einen guten UX Designer ausmachen. Fachliche UX Design Expertise schön und gut, aber manchmal braucht es mehr. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die folgenden sechs Eigenschaften in der täglichen Praxis sehr hilfreich sind. Die Anforderungen an UX-Design variieren natürlich von Projekt zu Projekt. Daher ist unsere Liste keineswegs vollständig. Wenn Ihr zukünftiger UX Designer zwei oder mehrere dieser Eigenschaften mitbringt, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Schlanke Herangehensweise

Die beeindruckende Professionalisierung und Etablierung von UX Design in den vergangenen Jahrzehnten hat eine bemerkenswerte Vielfalt an Möglichkeiten und Methoden hervorgebracht. Dies kann zuweilen recht verwirrend sein und viele Fragen aufwerfen. Welche Methoden sind die richtigen? Welche Teamressourcen sollten einbezogen werden? Welche Methoden bringen tatsächlichen Mehrwert für das Projekt? Ein erfahrener UX-Designer wird bestrebt sein, den UX-Design-Prozess schlank zu halten. Das bedeutet unter anderem, nur jene Methoden anzuwenden, die echten Mehrwert für das Projekt und die Benutzer liefern. Bedauerlicherweise verstricken sich UX-Designer und Teams manchmal in zeitintensive Methoden, die anfangs vielversprechend wirken, aber letztlich nicht so hilfreich sind und wertvolle Ressourcen verschlingen. Oftmals gilt also: Weniger ist mehr.

Ziele vor Lösungen

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein UX-Designer, der sich in ein neues Projektteam für ein innovatives digitales Produkt eingefügt hat. Das Team und der Projektverlauf sind bereits festgelegt. Ihnen wird das neue Produkt vorgestellt, und Sie sind von der Idee begeistert. Der Product Owner erläutert enthusiastisch die großartigen Möglichkeiten, die dieses Produkt bietet, und hat bereits konkrete Vorstellungen zur technischen Umsetzung und zum Design. Obwohl Sie von der Idee begeistert sind, sehen Sie als erfahrener UX-Designer potenzielle Probleme im Produktdesign, die eine optimale User Experience und möglicherweise sogar den Erfolg des Produkts gefährden könnten. Sie wissen, dass wir dazu neigen, schnell Lösungen zu entwickeln, aber in solchen Situationen lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten. Deshalb werden Sie gezielt nach den Zielen fragen und vorerst konkrete Umsetzungsdetails in den Hintergrund stellen. Was soll das Produkt konkret für die Benutzerinnen und Benutzer erreichen? Welche Ziele verfolgt das Unternehmen? In vielen Fällen kann durch UX-Design eine bessere, einfachere und effizientere Lösung gefunden werden.

Hands on

Ein UX-Designer mit Hands-on-Mentalität ist nicht nur daran interessiert, Konzepte zu entwerfen, sondern setzt sich aktiv dafür ein, Ideen zum Leben zu erwecken. Dabei ist nicht unbedingt gemeint, sich überhastet in die Umsetzung zu stürzen. Im Gegenteil: Mit UX Design können rasch und ressourceneffizient realitätsnahe Click-Dummies erstellt werden, um das Potenzial eines (neuen) Produkts oder Designs frühzeitig zu prüfen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Leidenschaft für die Branche

Ein UX-Designer, der sich für Ihre Branche oder Ihr Produkt begeistert, kann Ihrem Projekt erheblich zugutekommen. Dies geschieht oft, weil Leidenschaft zu einem verstärkten Engagement und einem höheren Einsatz führt – ein Phänomen, das wir alle aus persönlichen Erfahrungen kennen. Überdies kann bereits vorhandenes, tiefgehendes Branchenwissen wertvoll sein, jedoch sollte dies nicht überbewertet werden. Die Einbringung neuer Perspektiven und Herangehensweisen in Ihr Unternehmen kann ebenfalls äußerst vorteilhaft sein.

Denkt wie ein Unternehmer

Ein kompetenter UX-Designer setzt die Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer an oberste Stelle und strebt somit ein herausragendes Benutzererlebnis an. Dennoch verliert er nicht die geschäftlichen Ziele aus den Augen, sondern integriert UX-Design in unterstützender Weise. Denn selbst die beeindruckendste User Experience auf einer neuen Webseite ist wirkungslos, wenn sie nicht zu ausreichenden Conversions und Abschlüssen führt. Es besteht eine harmonische Beziehung zwischen UX-Design und wirtschaftlichem Erfolg. Jedoch sollte beachtet werden, dass UX-Design nicht alle Herausforderungen lösen kann: Ein schlechtes Produkt ohne Mehrwert für Kunden wird selbst durch exzellentes UX-Design nicht erfolgreich sein können. UX Designer sind keine Zauberer 🪄.

Accessibility immer dabei

Barrierefreiheit ist bedauerlicherweise nicht immer fix in Projekten verankert oder wird oft nur oberflächlich berücksichtigt. Ein erstklassiger UX-Designer wird jedoch Accessibility als eine grundlegende Komponente seiner täglichen Arbeit betrachten, um insgesamt eine bessere Benutzererfahrung zu gewährleisten. Er wird stets bewährte Praktiken in der Umsetzung berücksichtigen und sich weitgehend an Accessibility-Richtlinien (z. B. Web Content Accessibility Guidelines) halten, auch wenn Barrierefreiheit keine spezifische Projektanforderung ist. Viele Aspekte von Accessibility lassen sich problemlos – ohne zusätzlichen Aufwand – in den laufenden Entwicklungsprozess integrieren.

Mathias Hauer

Mathias Hauer

Mathias ist UX Designer und begleitet/e Projekte bei BAWAG, easybank, Accenture, Hyve, Audi, Kapsch, RBI und Österreichische Post bei der Verbesserung der User Experience ihrer Webseiten, Apps und Produkte. Lean UX und ein agile Herangehensweise liegt ihm besonders am Herzen. Mathias ist Gründer und Geschäftsführer von UX Check Guru.